Innere Blockaden mit der Als-ob-Technik lösen

Blockaden lösen – Beispiel Berlin-Blockade Luftbrücke Blockaden lösen – die Berlin-Blockade und die Luftbrücke sind ein Beispiel[/caption>

Innere Blockaden lösen

Die ultimative Anleitung, um innere Blockaden zu lockern und zuzusehen, wie sie sich nach und nach von alleine lösen. Sie finden hier einen Geheimtrick (also gut, jetzt ist er öffentlich), mit dem Sie an Ihren Bedenken vorbeikommen und erfolgreich so tun können, als hätten Sie Ihre innere Blockade schon überwunden. Die erfreuliche Nachricht: Das Gehirn spielt dabei gerne mit. Und schon ist sie in echt gelöst, die Blockade.

Gehen wir einige Jahrzehnte zurück in der Geschichte, um am Modell zu lernen. Die Berlinblockade war eine gewaltige innere Blockade in Deutschland. Hätten die Aliierten damals versucht, diese Blockade mit Waffengewalt zu beseitigen, gäbe es womöglich weite Landstriche in Europa nicht mehr.

Was führte zur Auflösung der Berlinblockade?

Ein kreativer Umweg führte zum Ende der Berlinblockade. In der Zeit der Blockade – vom 24.06.1948 bis 12.05.1949 – mussten die Einwohner von Berlin zwar viel entbehren. Aber sie haben Widerstandsgeist bewiesen. Sie und die Aliierten haben zumindest ansatzweise so getan, als gäbe es die Blockade nicht. Man hat sich vereint über sie hinweggesetzt, und das im wahrsten Sinne des Wortes: aus der Luft.
Nach fast elf Monaten, am 12. Mai 1949, gaben die Sowjets schließlich auf. Die Versorgung aus der Luft und die schier unendliche Geduld beim Betreiben der Luftbrücke nach Berlin führten dazu, dass die Blockade aufgegeben wurde.

Nun wieder zu Ihrem Leben, zu jetzt, heute. Haben Sie sich auch schon einmal die folgenden Fragen gestellt:

Wie kommt es zu inneren Blockaden?

Glaubenssätze führen zu Überzeugungen. Diese Überzeugungen wiederum lassen Realitäten entstehen. Dazu einige Beispiele:

  • Die Idee, man wäre nicht gut genug
  • Die Annahme, man hätte etwas nicht verdient
  • Der Trugschluss, man dürfe nicht besser sein als andere, z. B. um sie nicht zu beschämen
  • Der Irrtum, man wäre für Entbehrungen oder gar Armut bestimmt
  • Selbsterfüllende Prophezeihungen in jeder Hinsicht (Ihre Gedanken werden zu Ihren Handlungen)

Solche Glaubenssätze müssen gar nicht bewusst gedacht oder gesagt werden. Viele Menschen nehmen Überzeugungen regelrecht mit der Muttermilch auf. Hier ist es auf den ersten Blick nicht so einfach, den Glaubenssatz zu erkennen.

Welche Rolle spielt das Unterbewusstsein bei Blockaden?

Einigen wir uns darauf, statt Unterbewusstsein den Begriff „Unbewusstsein“ zu verwenden. Warum? Nun, weil wir vom Ansatz her etwas Unbewusstes viel leichter erkennen können als etwas, das gewissermaßen in der Unterwelt des eigenen Lebens schlummert und von dort aus den Alltag zu beeinflussen scheint.

Das Unterbewusstsein können wir nicht von unten nach oben ziehen. Das Unbewusste können wir uns jederzeit bewusst machen. Indem wir unsere Aufmerksamkeit auf das Verdrängte, Weggeschobene etc. lenken. Zum Beispiel auf ein Mangelbewusstein.

Wann spielt ein Mangelbewusstsein keine Rolle mehr?

Das Mangelbewusstsein ist kein besonders seltenes Phänomen – im Gegenteil. Mangelbewusstsein kann überall vorkommen, wo Menschen etwas kaufen wollen, andere beneiden, einen anderen, besser bezahlten Job suchen usw.

Menschen, die überwiegend im Mangelbewusstsein leben, sind arm dran. Sie klagen beständig und neigen dazu, anderen nichts zu gönnen – und in der Folge auch sich selbst nichts. Alles dreht sich beim Mangelbewusstein um eine Form von Leere, die durch nichts zu füllen ist. Aber nur auf den ersten Blick

Das Unbewusste in uns spielt so lange eine Rolle bei Blockaden, bis wir uns bewusst machen, dass da auf einer bestimmten Ebene etwas unbewusst abläuft. Ab hier kommen wir bereits in einen Prozess der Bewusstwerdung.

  • Wer sich klar macht, dass er bisher unbewusst ein Mangelbewusstsein hatte, kann sich auf die Fülle einlassen
  • Wer bisher mantramäßig wiederholt hatte, er hätte nichts besseres verdient, kann sich für den Aufbau eines Füllebewusstseins entscheiden.
  • Sobald wir den Gedanken angenommen haben, dass in uns etwas „bisher noch nicht so weit war, XY zuzulassen“, sind wir schon einen Schritt weiter.

Das Gehirn startet Suchprozesse, sobald der Mensch eine Situation mit Worten in die Vergangenheit verlegt.

Kann ich eine innere Blockade lösen ohne Hilfe von außen?

Um die Frage sofort zu beantworten: Ja, das können Sie, selbstverständlich. Wenn Ihre Blockade überhaupt jemand lösen kann, dann Sie. Oder waren Sie schon einmal erfolgreich darin, die Blockade eines anderen Menschen von außen zu lösen? Selbst wenn Sie noch so gute Anregungen geben könnten: Ein Blockiertsein kann nur durch den Menschen aufgegeben werden, der sich bisher im Weg gestanden war, etwas nicht zulassen konnte. Heftig wirkende Wechselwirkungen gibt es übrigens bei jeder Blockade.

Und nun fragen Sie sich weiter:

Was muss ich beim Auflösen von Blockaden beachten?

Der Weg zur Auflösung einer inneren Blockade gelingt im Prinzip ähnlich wie bei der Blockade von Berlin. Scheibchenweise, schrittweise und ohne jede Form von Gewaltanwendung, weder mental noch verbal. Sinnbildlich gesprochen geht es darum, dass Sie sich jetzt mit allem aus der Luft (sprich: aus Ihrer Imagination) versorgen, um während der Blockade gut weiterzukommen.

Entscheidend ist es beim Auflösen einer Blockade, den Zustand des Gelöstseins vorwegzunehmen: so zu tun, als ob die Blockade schon gelöst wäre. In Beratungssituationen empfehle ich meinen Klienten, für eine Weile anders im Raum umherzugehen als bisher. So, als ob sie ihr Problem schon hinter sich gebracht hätten.

Das Als-Ob-Prinzip lässt Realität entstehen

Sie können jetzt einfach einen Test machen. Lassen Sie diese Seite hier geöffnet, stehen Sie auf und strecken Sie die Arme in die Höhe. Dann nehmen Sie drei, vier tiefe, ruhige Atemzüge und gehen Sie zum Fenster. Wenn es die Außentemperatur zulässt, öffnen Sie das Fenster. Sie stellen sich ans offene Fenster und sagen zu sich: Für alle ist genug da. Auch für mich. Genug frische Luft, genug Aufmerksamkeit und ausreichend Zuwendung. In aufrechter Körperhaltung gehen Sie eine Weile durch den Raum, das Haus oder durch den Garten – je nachdem, wie Ihre Situation gerade aussieht.

Das Gehirn ist ein Weltmeister im Vorwegnehmen von Erlebnissen

Bei Ihrem kleinen Selbstversuch würde es nicht überraschen, wenn Sie sich von Minute zu Minute kraftvoller fühlen. Das hat – neben dem Effekt des Atmens – mit einem Aspekt des Gehirns zu tun. Das Gehirn rechnet pausenlos hoch, was gleich kommen wird. Und zwar immer auf der Basis von was?

Das Gehirn arbeitet mit dem, was bis jetzt war, logisch.

Denn alles andere kann es noch nicht kennen. Und so stellt es Vorannahmen her über das, was sein wird. Der Mensch, dem ich gerade begegne, wird sich bestimmt wieder so oder so verhalten. Oder: In eine Zitrone zu beißen ist eine reichlich saure Erfahrung, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Genauso geht es weiter, wenn Sie sich jetzt vorstellen, Ihre innere Blockade wäre gerade dabei, sich etwas zu lockern. So, wie wenn Sie bei einem verknoteten Schuhbändel den ersten Lockerungserfolg erzielt hätten.

Stellen Sie sich vor, es wäre so, als ob sich die Blockade jetzt von alleine lockert

Für das Gehirn ist es ausreichend, sich einen Zustand als bereits gegeben vorzustellen. Es schaltet die Funktionen hinzu, die mit dem imaginierten Zustand verbunden sind, wenn er in der Realität eintritt. Einfaches Beispiel hier: Ihnen läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn Sie an einem Asia-Imbiss vorbeigehen. Ihr Gehirn bereitet Ihren Körper sofort auf eine Nahrungsaufnahme vor, obwohl Sie gleich ein paar Meter weiter in einen Zeitschriftenladen gehen werden.

So einfach funktioniert das Als-Ob-Prinzip für Lösen von Blockaden

Dem Gehirn ist es gleichgültig, ob jemand „nur“ so tut, als ob er Mut hat und Zuversicht verspürt. Das Gehirn erledigt den Rest und stellt die gedachte Realität in der Wirklichkeit her. Stellen Sie sich noch einmal vor, Sie gehen auf der Straße. Es kommt ein verführerischer Essensduft in Ihre Nase. Wenig später duftet es wunderbar nach Mut und Zuversicht. Sie drehen Ihren Kopf in Richtung der Quelle des Duftes und sehen eine kleine Baumgruppe auf einer Lichtung am Lebensrand. Diesmal läuft Ihnen nicht das Wasser im Mund zusammen. Diesmal richtet sich Ihr Rücken von alleine auf. Sie spüren, wie Sie besser Luft bekommen als gerade eben noch. Und Sie bekommen eine körperliche Vorahnung von der Lösung der Blockade.

Muss man seine Blockade genau erkennen, um sie zu lösen?

Der Inhalt der Blockade, also ihr Wortlaut oder gar ihre Ursache (tatsächlich gibt es immer nur Wechselwirkungen, nicht einfache Wenn-Dann-Ursache-Wirkung-Beziehungen) spielt an sich keine Rolle. Es wäre damals auch für die Berlinblockade egal gewesen, wenn andere Gründe oder Belagerer im Spiel gewesen wären.

Nehmen wir an, Sie fühlen sich in einer der folgenden Situationen wie blockiert:

  • Schule
  • Berufswahl
  • Studium
  • Arbeitsplatz
  • Beziehung zum Lebenspartner
  • Beziehungen zu Freunden
  • Familie
  • Kommunikation / Schüchternheit
  • Ernährung
  • Geld
  • Grundvertrauen ins Leben

Es gibt weitere Bereiche, in denen Sie sich blockiert fühlen könnten. Aber belassen wir es bei dieser Liste, denn sie enthält die häufigsten Blockadesituationen und Zusammenhänge.

Es geht beim Blockade-Lösen um die Herangehensweise

Das Simulieren des Lösens einer Blockade ist der erste Lockerungsschritt. Weniger gut bzw. nicht führen angestrengte Aktionen:

  • Was würden Sie mit dem Versuch erreichen, gegen etwas in Ihnen anzukämpfen?
  • Wie gut kann sich eine Beziehung in Ihrem Leben entwickeln, wenn Sie sie mit einer Hauruck-Aktion zu verbessern versuchen?

Die Antworten dürften klar sein, oder? Natürlich wird es nicht zu einem Er

Probiere das Als-Ob-Prinzip aus

Denken Sie jetzt an das, was Sie als Blockade in Ihrem Leben wahrnehmen. Lassen Sie noch einmal an Ihrem inneren Auge vorüberziehen, wie schwierig das für Sie war.

Gehen Sie gedanklich jetzt in die Situation, in der Sie den Duft von Essen auf der Straße verspüren. Stellen Sie sich vor, Ihr Gehirn sendet gerade in diesem Moment einige Lockerungsimpulse in Richtung Ihrer als Blockade erlebten Situation. So, wie Ihr Gehirn das Wasser in Ihrem Mund zusammenlaufen lässt, gibt es Ihrem Körper und Ihrer Seele einen Vorgeschmack auf den Moment, in dem Sie feststellen:

„Mit einem Mal ist etwas anders“

Sie erkennen zwar noch nicht genau, was anders ist, aber das spielt keine Rolle. Ihr Gehirn hat schließlich auch weder eine Speisekarte noch ein Foto eines vollen Tellers benötigt. Das Wasser ist Ihnen trotzdem wie von alleine im Mund zusammengelaufen.

Vertrauen Sie auf Ihr Gehirn und die Weisheit Ihres Körpers

Nach und nach – oder auf einmal, das können Sie vielleicht noch nicht erkennen – lockert sich die Blockade.

Gehen Sie jetzt auch real in die Situation, begeben Sie sich nach draußen oder eben in die Umgebung, in der Sie sich bisher als blockiert erlebt haben. Sie fühlen in sich hinein, wie es wäre, wenn sich das, was bisher wie festgefahren wirkte, nach und nach lockert.

Wie von allein.

Tatsächlich von allein.

Ihr Gehirn macht einen hervorragenden Job.

Zusammenfassung zum Thema Blockaden lösen:

  • Innere Blockaden stehen mit Glaubenssätzen in Verbindung; die können z. B. in ein Mangelbewusstsein führen
  • Glaubenssätze können uns limitieren und an einem gelingenden Leben hindern: bis wir hilfreiche Glaubenssätze dazustellen
  • Ich kann mein Denken jederzeit verändern: z. B. ein Füllebewusstsein aufbauen oder die Idee von einer Lockerung der Blockade
  • Selbst wenn ich nur so tue, als ob sich die Blockade lockern würde, setzt das den Lockerungsprozess schon in Gang

Wenn wir schon beim Thema Veränderung sind – ich habe einen ausführlichen Artikel zum Thema Ziele erreichen geschrieben. Schauen Sie vorbei!

Mehr zur Berlin-Blockade finden Sie z. B. hier bei Wikipedia.

Gedankentaxi | Johannes Faupel, Systemische Therapie (SG, IGST)
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