Was ist Prokrastination?

Prokrastination ist ein chronifiziertes, vermeidendes und negativ wirkendes Verhaltensmuster. Von außen betrachtet, verschiebt, verzögert und vermeidet ein prokrastinierender Mensch entscheidende Aufgaben und Tätigkeiten, obwohl er sich ihrer Notwendigkeit bewusst ist.

Was ist Prokrastination?

Definition von Prokrastination

In welchem Lebensalter kommt es zur Prokrastination?

Die Neigung zum chronischen Aufschieben tritt in allen Lebensbereichen auf, von der Jugend über die Adoleszenz, das Erwachsenenalter bis zum fortgeschrittenen Lebensalter.

In welchen Zusammenhängen kommt es zu vermeidendem Verhalten?

Prokrastination kommt in allen Lebensbereichen vor: in der Schule, im Studium, im Beruf und im Privatleben.

Charakteristisch für Prokrastination ist die Diskrepanz zwischen Absicht und tatsächlichem Handeln. Eine Person mag die feste Absicht haben, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, schiebt den Beginn der Arbeit jedoch immer weiter hinaus. Stattdessen werden oft weniger dringende oder sogar unnötige Tätigkeiten ausgeführt.

Prokrastination – wie zeigt sie sich?

Prokrastination zeigt sich durch Ablenkung, Ersatzbeschäftigungen und eine Art von übergenauer Planung, die keinen Handlungspielraum erlaubt.

Offene Baugrube – Aufgeschobenes Vorhaben

Viele offene Baustellen im Leben? Das kann ein Zeichen von Prokrastination sein.

Ablenkung suchen

Die Person widmet sich anderen, meist angenehmeren Aktivitäten, anstatt die anstehende Aufgabe anzugehen.

Überplanung

Übermäßiges Planen und Vorbereiten, ohne tatsächlich mit der eigentlichen Arbeit zu beginnen.

Vermeidung

Bewusstes Fernbleiben von Orten oder Situationen, die mit der zu erledigenden Aufgabe in Verbindung stehen.
Priorisierung weniger dringender Aufgaben: Erledigung von weniger zeitkritischen oder bedeutsamen Tätigkeiten, um sich beschäftigt zu fühlen.

Wie geht es Menschen, die vieles aufschieben?

Innere Konflikte sind ein zentrales Merkmal der Prokrastination. Die prokrastinierende Person ist sich in der Regel bewusst, dass ihr Verhalten kontraproduktiv ist, fühlt sich aber unfähig, es zu ändern. Dies kann zu Schuldgefühlen, Stress und Selbstvorwürfen führen.

Typischerweise folgt auf eine lange Phase des Aufschiebens eine intensive Arbeitsphase kurz vor einer Deadline. In dieser Zeit arbeitet die Person unter hohen psychischem Druck mit Anspannung und Stress.

Ist Prokrastination angeboren?

Nein, Prokrastination ist ein komplexes Verhaltensmuster, das von verschiedenen Faktoren und Kontextbedingungen beeinflusst wird. Dazu können Perfektionismus, Angst vor Misserfolg, mangelnde Selbstregulation oder eine geringe Frustrationstoleranz gehören. Auch äußere Umstände wie unklare Zielsetzungen oder mangelnde Struktur können zur Prokrastination beitragen.

Ist Aufschieben immer eine Störung?

Nein, gelegentliches Verschieben ist normal und nicht zwangsläufig problematisch. Von Prokrastination im engeren Sinne spricht man, wenn das Verhalten chronisch wird und negative Auswirkungen auf Leistung, Wohlbefinden und Lebensqualität hat.